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Zum Leben mit Hunden im Allgemeinen ... und Deutsche Pinscher im Speziellen

Entwicklungsphasen des Hundes

Auszüge aus:

Eberhard Trumler, “Hunde ernst genommen”  Piper Verlag,1989, 9.Auflage

Angstphasen des Hundes- angepasst dem DP

Zusammenfassung aus Arbeiten von:

Udo Gansloßer (priv. Dozent Verhaltensforschung), und anderen

 

Prägungsphase (4. bis 7. Woche)

Augen, Nase und Ohren sind nun voll entwickelt. In dieser Zeit lernt der Welpe im Idealfall mit ganz unterschiedlichen Eindrücken (Menschen, Geräuschen, optischen Eindrücken etc.) umzugehen. Er nimmt sein Umfeld bewusst wahr und lernt seine Sozialpartner kennen. Im Spiel mit seinen Wurfgeschwistern lernt er, seinen sozialen Rang zu finden und sich und die anderen auszutesten. In dieser Zeit wird seine Persönlichkeit und sein Temperament geprägt. Wird in dieser Zeit ein Welpe isoliert gehalten und mit keinerlei Eindrücken bzw. Sozialpartnern zusammen gebracht, kommt es mit größer Wahrscheinlich später zu Sozialisierungsproblemen, die man nur noch schwer aufarbeiten kann.

Sozialisierungsphase (8. bis 12. Woche)

Der Welpe beginnt, seine Umwelt zu entdecken und sich in die Rangordnung einzufügen. Alles, was er jetzt lernt, lernt er sozusagen fürs Leben. Im Rudel wird der Welpe jetzt vom Rüden erzogen und genau diese Aufgabe müssen wir nun übernehmen. Ist der Welpe auch noch so süß...es ist in dieser Zeit absolut notwendig dem Welpen liebevoll aber auch konsequent seine Grenzen aufzuzeigen. Die große Neugier, Aufgeschlossenheit und Lernfähigkeit der Welpen sollten wir uns dabei unbedingt zu nutzen machen.

Diese Zeit ist die wichtigste Zeit für uns und den Welpen.

Alle in dieser Zeit durch falsche Behandlung erfahrenen Unsicherheiten und Ängste sind nach dieser Phase kaum mehr rückgängig zu machen und wirken in der Hundeseele sein ganzes Leben nach.

Die vorgebliche »Wesensschwäche« so vieler Hunde beruht häufig genug auf Erziehungsfehlern in der Sozialisierungsphase, in der zumeist viel zuwenig mit dem Hund gespielt, dafür umso mehr »dressiert« wird. Manche Menschen halten sich für verhinderte Löwenbändiger und den Hund für einen wilden, reißenden Wolf ...

Die 1. Angstphase ca. im Alter zwischen 4 und 12 Wochen

Diese Phase ist biologisch sinnvoll, denn der Welpe ist zwar bereits körperlich in der Lage, sich weit vom Wurflager zu entfernen, kann aber weder psychisch noch kräftemäßig einer eventuellen Bedrohung standhalten. In dieser Zeit ist der Welpe daher extrem sensibel gegenüber Umweltreizen, die Ausformung seiner Persönlichkeit findet hauptsächlich über Lernerfahrungen durch spielerische Interaktion mit Sozialpartnern statt. Hierbei wird die Fähigkeit erworben (oder eben NICHT!), später ein generell positiv-vertrauensvolles Menschenbild zu haben.

Für den frischgebackenen Welpenbesitzer bedeutet das:

Weder die gesamte Schulklasse der Kinder noch alle Verwandten und die gesamte Nachbarschaft sind jetzt als Gruppenbesuch willkommen – einzelne positive Bekanntschaften mit Fremden sollte der Welpe aber unbedingt machen, um zu lernen, dass Besuch normal und harmlos ist. Spaziergänge in fremder Umgebung, Welpenspielstunden, Stadtgewöhnungstraining und andere Stressoren, bei denen sich der Hund auch nur andeutungsweise beeindruckt zeigt, sind in dieser Phase zu vermeiden. Es handelt sich dabei um Situationen, in denen der Welpe nicht selbst eine Lösung finden kann, sondern hilflos ohne passende Strategie den Reizen ausgesetzt ist. Immer sollte dem Instinktinventar des jungen Hundes Rechnung getragen werden!

Insbesondere mit seiner Familie sollte der Welpe in diesem Lebenswochen möglichst viele positive Erfahrungen machen. Am besten vermeiden wir all solche Situationen, in denen er sich "falsch“ verhalten kann - und erleben damit automatisch, dass alles richtig gemacht wird. Mit dem Lob dafür legen wir einen positiven Grundstein für jeden weiteren Umgang mit dem Hund und jede spätere Erziehung bzw. Ausbildung.

Der Besitzer baut JETZT ein „Haben“ auf seinem Vertrauenskonto auf, wenn er einfühlsam mit dem Welpen umgeht – Erziehungsversuche durch ineffektive, weil dem Hund unverständliche Verbote und Strafen drücken den Kontostand in den Sollbereich, so dass spätere Probleme vorprogrammiert sind.

„Dominante“ Welpen gibt es nicht – kein Welpe will „die Rudelherrschaft übernehmen“, wenn er z.B. zum x-ten Mal den Papierkorb ausräumt – er übt einfach nur seinen Körper und seinen Geist bei der Erkundung seiner Umgebung. Darauf mit Strafen, Schimpfen oder Schlimmerem zu reagieren, untergräbt das Vertrauensverhältnis grundlegend.

zu "Mensch und Hund"

Pubertätsphase (7. -12. Monat) Dauer ist rasseabhängig

Der Rüde hebt (in der Regel) erstmalig sein Bein, die Hündin hat die erste Läufigkeit, Konkurrentinnen werden weg gebissen.

In dieser Phase erlebt man oft regelrechten Trotz bei den Hunden und er scheint alles bereits Erlernte einfach wieder "vergessen" zu haben.

In dieser Zeit sollte man keinesfalls resignieren, sondern mit liebevoller Konsequenz weiter mit dem Hund arbeiten.

Entwicklung der 2. Angstphase ca. im Alter zwischen  6. und 12. Lebensmonat.

Auch in der Pubertät ist es biologisch sinnvoll, Angst als Kontrollmechanismus gegen überschäumende Hormone einzusetzen. Weder sollte sich der Jungmacho wahllos mit jedem Altrüden anlegen, noch sollte die Jungzicke alle erwachsenen Hündinnen anpöbeln – beides wäre weder für den jungen Hund selbst noch für die Funktionalität des Gesamtrudels produktiv.

Soziale Sicherheit „seinen Menschen“ und anderen Hunden gegenüber hat der Junghund bis dahin hoffentlich längst gewonnen – nun formt sich auch die Umweltsicherheit aus.

„Grundloses“ Herumkläffen, „Gespenstersehen“, Unsicherheit gegenüber eigentlich bereits bekannten Objekten (die Mülltonne steht links statt rechts – Hund stutzt und will nicht dran vorbei) – all so was kann in diese Phase fallen. Mit Hilfe seines Vertrauens zum Besitzer sollte sich der Hund aber rasch wieder fangen, wenn er solchen „Schrecklichkeiten“ begegnet. Hier ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein. Nicht jeder Hund hat nun einmal Nerven wie Drahtseile, es MUSS auch nicht jeder Hund Anlagen zum Kriegshund, der unbeeindruckt zwischen Granateinschlägen und Panzern herumläuft, haben. Je weniger man seinen Hund in der Zeit, in der die Nerven ein bisschen „flattern“, überfordert, desto größer ist die Chance, dass er durch die Erfahrung, dass ihm ja nichts passiert, im Erwachsenenalter selbstsicher sein wird. Je cooler sein Chef, auf den er sich verlassen kann, mit allem umgeht, desto besser wird der junge Hund sich daran orientieren.

Für den täglichen Umgang bedeutet das: einen prinzipiell sehr sicheren Hund führt man vorsichtig – innerhalb der Grenzen, die sein Verhalten uns deutlich zeigt – an die „schwierige“ Situation heran. Mit einem generell eher „schüchternen“ Hund beschäftigt man sich lieber einmal mehr daheim, als ausgerechnet JETZT z.B. auf dem Hundeplatz neue Übungen erlernen zu wollen!

zu "Mensch und Hund"

Reifungsphase (12. bis 18. Monat)

Nun zeigt es sich, ob der Hund die Anleitung erhalten hat, die seine Entwicklung optimal fördern konnte. Der fortdauernde Bestand der Lernfreudigkeit und der Bereitschaft zur freundlichen Kontaktaufnahme mit Mensch und Tier belegen dieses. Der Hund ist nun psychisch ausgereift und kaum noch zu verändern. Positive, wie negative Eindrücke und Erfahrungen bestimmen nun weitgehend sein weiteres Handeln.

mögliche Entwicklung der 3. Angstphase ca. im Alter zwischen 12 und 18 Monaten

Im Alter von 12 bis 18 Monaten reift der junge Pinscher seelisch aus. Es scheint so, als ob alles, was er bisher (mit uns) erlebte, noch einmal durchdacht und verarbeitet wird. Der Kontostand wird überprüft - und je nach Bewertung wird darauf erwachsen reagiert.

Kleinere Schwächen innerhalb der Gemeinschaft werden gutmütig toleriert, die allermeisten Hunde sind glücklich mit ihrer Umgebung und dem ihnen zugewiesenen Platz in unserer Nähe - sei er neben, auf oder unter dem Sofa ;-).

Ist der Hund nicht ausreichend auf seine Umwelt geprägt worden und nun im Umgang mit anderen Hunden nur ungenügend vertraut oder ist gar die Rangordnung daheim noch ungeklärt, d.h. hat man bisher in seinen Erziehungsbemühungen versagt, so bekommt man nun die Rechnung präsentiert. Denn nun ist der Hund reif genug geworden auch umzusetzen, was er vorher vielleicht nur spielerisch übte. Solche (nicht ausreichend umweltgeprägte) Hunde zeigen deutlich ein angstaggressives Verhalten: Verbellen von Ungewohntem, Bissigkeit anderen Hunden gegenüber, Zurechtweisung von Besuchern oder Kindern, Bedrohen oder Beißen innerhalb der Familie. Frühere Anzeichen, die beim Junghund noch nicht ernst genommen wurden, werden nun als Problem erkannt.

Dieses Verhalten wird oft von den Besitzern (und leider auch manchmal von "Fachleuten") irrtümlich als "Dominanzaggression" interpretiert. Doch ein Hund, der sich mangels kompetenter Führung gezwungen sieht, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen, ist NICHT dominant sondern eher eine arme Socke, die mit dieser Rolle völlig überfordert ist und aus Unsicherheit heraus überreagiert.

Um einen Ausweg aus dieser Beziehungsfalle zu finden, muss man erstmal erkennen, wo und wie die Fehler gemacht werden, um dann den gesamten Umgang mit dem eigenen Hund auf eine neue, vertrauensvolle Basis stellen zu können.

© DPI -  Zusammenfassung aus einer Arbeit von S. Wehner (DANKE dafür :-),  7 /2009
zu "Mensch und Hund"

 

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